SVD - Spfr Bussen

SV Daugendorf – Spfr Bussen 5:2 (3:2)
Dichtes Schneetreiben in Daugendorf. Jonas Schrodi (2.v.l., Bussen), Joachim Schlaucher (3.v.l.) und Daugendorfs Armin Münst (verdeckt) im Luftkampf. Thomas Fisel (li.) und Simon Hebeisen (v.) schauen, sichtlich beeindruckt, zu. (Foto: Thomas Warnack)

Der SV Daugendorf räumt, trifft und siegt

Fußball-Kreisliga A, Staffel I,

Spiel des Tages: SV Daugendorf -- SF Bussen 5:2 (3:2)

Von Marc Dittmann

Daugendorf Nur die Harten kommen – fünf Euro ins Phrasenschwein – in den Garten. So auch am Samstagnachmittag in Daugendorf. Das Thermometer zeigt null Grad Außentemperatur, Schneetreiben quer, die meisten Zuschauer verkriechen sich unters Vordach des Daugendorfer Vereinsheims. „Musst Dich halt mehr bewegen, wenn Dir kalt ist“, ruft ein Zuschauer einem Spieler des SVD zu, der mit einem „Du-mich-auch-Lächeln“ das Gesagte quittiert und die Beine vor dem Anpfiff nochmals ausschüttelt.

Der Bewegungsdrang scheint seine Daugendorfer Mannschaftskollegen von Beginn an zu befallen: Die Mannschaft um Goalgetter Tobias Münst ist präsent, erobert sofort den Ball im Mittelfeld, spielt schnell in die Spitze, Tobias Münst netzt ein, gefühlte 40 Sekunden nach dem Anstoß (1.). Nur vier Minuten später segelt ein Ball nach innen, SF-Torhüter Wursthorn und seine Innenverteidiger sehen nicht unbedingt gut aus, bringen das Leder nicht weg, Kopfball Rueß, Bussen wehrt ab, Kopfball Tobias Münst – 2:0 (5.). Just in diesem Moment trifft auch der SVD-Vorsitzende Stefan Schmid auf dem Sportgelände ein. „Ich habe das Tor gerade noch gesehen. Aber ich musste einen Teil der Geräte wegbringen, mit denen wir den Platz am Mittag geräumt haben“, sagt Schmid. Darunter einige ganz spezielle Schneebahner, die einst Schmids Onkel entwickelte und die am Samstag wertvolle Dienste leisteten.

Doch kaum klärt Stefan Schmid über den Erfindergeist in Daugendorf auf, gehen seinem SVD die Ideen fürs erste aus. Das Spiel nach vorne lahmt ein bisschen – verständlich bei einer 2:0-Führung und konstantem Schneetreiben jenseits des Gefrierpunktes. Doch das nutzen die Sportfreunde. Nach einem Flankenlauf kommt SVD-Torwart Steffen Ebe nicht entschlossen genug aus seinem Tor, Joachim Schlaucher sagt zum vorweihnachtlich-verfrühten Geschenk danke und köpft ein (10.). Beide Mannschaften haben in dieser Phase ihre Stärken über die Außen, weil beide in der Mitte gut gestaffelt und dicht stehen. Daugendorf lässt aber nicht locker, der Treffer hat die Schmidt-Elf wachgerüttelt. Die Gelb-Schwarzen wollen zeigen, dass sie den Platz nicht umsonst freigeräumt haben. Nach einem Rueß-Flankenlauf dreht sich Mazzola in den Ball und um den Gegner und netzt aus kurzer Distanz ein. Mit dem Treffer zum 3:1 (26.) belohnt sich der aus Bad Schussenried an die Donau zurückgekehrte Angreifer für seine Einsatzbereitschaft an diesem Nachmittag. Neben Tobias Münst, Rueß und dem in der zweiten Halbzeiten eingewechselten Spies ist er einer der Aktivposten im SVD-Spiel. Doch Bussen bleibt im munteren Toreschießen dran. Nach einer Flanke verkürzt Marius Baur – wieder per Kopf – auf 2:3 (38.).

Im zweiten Abschnitt verflacht das Spiel zunächst. Bussen hat mehr vom Spiel, Daugendorf droht, das Spiel aus der Hand zu geben. Die dickste Chance vergibt Beck (55.). Besser macht es der Zwölfer der Daugendorfer: Der eingewechselte Spies bringt viel Schwung auf den Platz, tankt sich über links durch, schlägt den Ball flach nach innen, Tobias Münst steht bereit. Benedikt Schrodi ist schneller am Ball, doch zum Leidwesen der Sportfreunde trifft er den Ball nicht ganz und klärt ins eigene Tor – 4:2 (60.).

Nur zehn Minuten später versetzen sich die Sportfreunde selbst den endgültigen K.o.: Duplizität der Ereignisse: Rueß flankt, erneut fälscht Schrodi unglücklich ab – 2:4 (70.). Doch die Bussener haben auch ein bisschen Glück, dass der sonst gut leitende Schiedsrichter Lothar Gaiser in zwei Situationen nicht auf den Elfmeterpunkt zeigt. Zunächst – zwischen den beiden Eigentoren – fordern die Daugendorfer Elfmeter, als Benedikt Schrodi Tobias Münst – nach einer schnellen Drehung Münsts um den Abwehrspieler herum – am Fuß getroffen haben soll (65.), nach dem 4:2 bringen zwei Bussener gemeinschaftlich Patrick Spies zu fall, als er aus aussichtsreicher Position abschließen will. In dieser Szene hätte es Elfmeter geben müsse (75.). Leben ins Spiel bringt der eingewechselte Sportfreunde-Routinier Daniel Moll. Immer wieder spielt er seine Schnelligkeit aus, scheitert aber zwei- dreimal am gut reagierenden Steffen Ebe.

Teams und Tore

SV Daugendorf: S. Ebe - A. Münst - S. Hebeisen, Härle - Fisel, Widik, Butscher (68. M. Hebeisen), Kappeler, Rueß - T. Münst (74. F. Ebe) - Mazzola (50. Spies).

SF Bussen: Wursthorn - Müller, B. Schrodi, Braun, Neumann - Auchter (74. Pfender), J. Schrodi (68. Moll), Jo. Schlaucher, Ja. Schlaucher - Beck, Baur.

Tore: 1:0, 2:0 Tobias Münst (1./5.), 2:1 Joachim Schlaucher (10.), 3:1 Marco Mazzola (26.), 3:2 Marius Baur (38.), 4:2 Eigentor (60.), 5:2 Eigentor (70.). – Z.: 100. (mac)

 

Stimmen zum Spiel:

Jürgen Subke, Trainer der SF Bussen: Natürlich waren die zwei schnellen Gegentore Gift, aber wir waren wieder dran. In der zweiten Halbzeit waren wir dem 3:3 näher, dann fiel das 2:4 durch das erste von zwei Eigentoren. Daugendorf war heute die aggressivere Mannschaft. Daniel Moll hat nochmals Schwung reingebracht, für ihn war es das erste Spiel nach einer langen Pause.

Horst Schmidt, Trainer des SV Daugendorf: Wir hatten uns nach dem schwachen Spiel am vergangenen Wochenende sehr viel vorgenommen. Die Mannschaft hat gut trainiert. Wir haben einen Kader von 16 Spielern, die alle gut trainieren, deshalb habe ich Tobias Münst am vergangenen Wochenende mal eine Pause gegeben. Natürlich ist er ein Spieler, der eine gegnerische Mannschaft stark unter Druck setzen kann, das hat er heute wieder gezeigt. Ein Spieler, der auch seine Nebenleute gut einsetzt. Die drei Punkte sind sehr wichtig, damit schaffen wir es, unsere Gegner in der Tabelle unter Druck zu setzen. (mac)

(Erschienen: 28.10.2012 20:40 SZ)